Kann man sich befreit begraben fühlen? Nahe dem Erdkern, wo es noch warm ist, stand er am Geländer und blickte herab auf die blühende Rose Zion und dann hinauf auf die Erdwände, die es umgaben.
„Hast du dich nie mit den Sternen beschäftigt?“, fragte Rufus schließlich. Sie schüttelte den Kopf. „Seltsam für eine Magierin“, sagte er schließlich. „In den Sternen liegt eine große Macht… nein, nicht unbedingt Macht. Viel eher Ruhe.“
Es gab Magier der Art Takeas, doch waren sie in Andergast selten: Sie bevorzugten es, die Welt durch Kristallkugeln oder Buchseiten zu sehen und hatten ihre Instinkte soweit geschändet, dass sie im Angesicht eines hungrigen Ogers zum Buch griffen.
Rufus zuckte mit den Schultern. "Erzähl, wenn du magst", sagte er: "Ich laufe dir nicht weg." Sie wusste, es war nicht so hart gemeint, wie es klang. Er war ein guter Zuhörer und das bewunderte sie an ihm.
Es war Nacht. In diesem Moment, in der Nacht des zweiten Tages, lag Freya mit Rufus auf einer Wiese, spürte den warmen Wind, der durch ihre Haare fuhr und sah hinauf zu den Sternen. Ein Seufzen. Sie war nie gut darin gewesen, zu warten.
"Gesang ist keine große Kunst.", sagte sie, "Du musst nur den Frieden in deinem Herzen spüren, den Granas dir gibt. Dann gib diesen der Welt weiter." - "Granas?" Fast hätte ich gelacht. "Granas ist doch tot. Sieh dir diese Welt doch an. Sie verrottet."