Verzeih mir...
So!
jetzt gehts hier weiter und alle, die sich gewundert haben oder denen es so vorkam, als habe das letzte Kapitel kein wirkliches Ende gehabt, die haben recht!
33 und 34 gehören sehr dicht zusammen und müssten eigentlich ein Kapitel sein, aber das wäre ZU lang geworden.
Deshalb kommt der nächste Part jetzt und wir hoffen, ihr könnt uns verzeihen, dass wir es auseinander genommen haben!
Viel Spaß
Lillie und Venka
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34 – Verzeih mir...
Noch bevor innerhalb des Domes das Spiel der Majestics gegen die NEO-Borg begann, hatten die Spieler der Bladebreakers unter Mithilfe von Judy, Tala, Yuri und Bryan den bewusstlosen Kai in die Kabine zurück gebracht.
Zitternd lehnte Ray mit geschlossenen Augen an der Wand und versuchte zu verarbeiten, was er gerade in der Arena gesehen hatte.
Der Chinese war einem unguten Gefühl gefolgt, als er aus der Kabine seines Teams wieder in die Arena zurückgegangen war und sein Gefühl wurde noch bestätigt, als er Kai mit einem, milde ausgedrückt, irren Funkeln in den Augen am Tableau stehen und gegen den Leader der Psykicks kämpfen sah.
Aus irgendeinem Grund schien Kai dieses Zusammentreffen nicht als ein sportliches Ereignis zu sehen, sondern als echten Kampf; so wie er es vor 10 Jahren auch getan hatte.
Als der Grauhaarige dann auch noch den gefürchteten schwarzen Phoenix aus dem Blade herausrief und diesen ohne mit der Wimper zu zucken auf den vollkommen überraschten Kane hetzte, wusste Ray seinen Verdacht bestätigt.
Etwas stimmte mit Kai nicht, aber was genau das war, vermochte der Chinese nicht zu sagen.
Fakt war nur eines: Er musste dringend mit dem Russen reden.
Doch als sich sein Geliebter vom Tableau wegdrehte um zurück zur Teambank zu gehen, war Ray zusammengezuckt.
Diesen selbstgefälligen Blick, der deutlich zeigte, wie sehr er es genossen hatte, seinen deutlich unterlegenen Gegner ungespitzt in den Boden zu rammen, den hatte Kai schon lange nicht mehr gezeigt.
Doch hier in Kairo, 10 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen in Moskau schien sich der Kreis zu schließen und Kai urplötzlich in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
Alle Sorgen und Gedanken über das Verhalten des Grauhaarigen waren allerdings mit einem Schlage verflogen, als dieser ohne Vorwarnung plötzlich zusammenklappte und nicht wieder aufstand.
Jetzt lag er auf einer der Bänke und auf die von allen ersehnten Erklärung musste wohl gewartet werden, bis Kai wieder aufwachte.
Rays goldfarbene Augen zuckten mit einem Schlage auf, als seine feinen Ohren einen kurzes, schmerzvolles Aufstöhnen seitens Kai aufnahmen.
Er atmete halb erleichtert auf, als sich der Lebensgefährte aufsetzte und sich dann mit der Hand in den augenscheinlich schmerzenden Nacken griff.
Noch während er an Kais Seite niederkniete, durchzuckte Ray ein eiskalter Schauer.
In Kais Nacken saß noch immer dieser verteufelte Chip und der vertrug sich mit Black Dranzer gar nicht gut; er war der Transmitter, der dem schwarzen Phoenix gestattete, seinen Herrn zu kontrollieren.
‚Was wenn nun der Chip... – Tala hat auch so reagiert, als seiner... – Nein, das darf einfach nicht sein! Nicht jetzt, nicht hier!’, schoss es dem Chinesen durch den Kopf, während er Kai die Hand auf die Schulter legte.
„Wie geht es dir?“
„Geht... – ...so...“, kam es gekeucht zurück.
„Wie fühlst du dich?“ wollte Judy wissen.
Kai öffnete vorsichtig ein Auge und sah seine Adoptivmutter leicht grinsend an. „Wie nach’m Hauptwaschgang mit Schleudern...“, gab er zurück.
Judy nickte zufrieden. „Also geht’s dir wieder besser?“ hakte sie noch einmal nach.
„Ja... – Etwas...“
„Gut...“, sagte die blonde Frau noch einmal ruhig. „Sag mal du hast ja wohl einen absoluten Vollknall, Kai Tate!“ fuhr sie ihn im nächsten Moment, nachdem sie sich sicher war, dass ihm nichts passiert war, an.
Kai zuckte kurz zusammen, schaffte es aber, sich schnell wieder zu fangen und fragte: „Ach? – Sind wir zur Abwechslung mal wieder bei Tate angekommen?“
„Kai! Lenk nicht ab! – Ich weiß schon genau, warum ich dir damals das Versprechen abgenommen habe, niemals zuerst Black Dranzer aus dem Bit zu befreien!“
„Ja, ich weiß...“
„Und jetzt sieh dir an, was nun wieder los ist! – Dir tut der Nacken weh und ich wusste von Anfang an, dass dir dein Chip wieder Probleme bereiten würde, wenn du diesen schwarzen Teufel noch einmal einsetzt!“, warf sie ihm vor.
Kai jedoch schüttelte nur den Kopf. „Black Dranzer ist kein Teufel... – Nicht mehr... – Er ist mein Freund und Beschützer... – So wie Dranzer auch...“ sagte er matt. „Und was den Chip angeht, da frag lieber mal Elena...“, fügte er knapp hinzu.
Judy legte den Kopf schief. „Wieso denn Elena? – Was hat die damit zu tun?“
„Weil die meinen Chip hat...“, entfuhr es dem Grauhaarigen schneller, als er sich auf die Zunge beißen konnte um diesen unüberlegten Ausspruch zu verhindern.
Augenblicklich durchzog Stille den Umkleideraum und Kai wurde im selben Moment klar, was er genau gesagt hatte.
Langsam wanderte sein Blick von einem Anwesenden zum nächsten, bis er schließlich an Ray hängen blieb.
„Wie... – ...lange...“
Mehr brachte der Chinese nicht heraus, doch das reichte schon aus, damit Kai abwehrend die Hände hob.
„Etwa zweieinhalb Jahre.. – Aber Ray, ich schwöre ich...“
Weiter kam er nicht.
Die Nennung der Jahreszahl und der damit verbundene Vertrauensbruch zwischen ihm und Kai reichten aus, um dem Chinesen die Tränen in die Augen zu treiben.
Keine Sekunde später klatschte es und Kais Kopf zuckte, mit einem roten Abdruck auf der Wange verziert, beiseite.
Gleich darauf klappte die Tür und erneut trat eine Totenstille in dem kleinen Raum ein.
„Klasse...“, war schließlich Talas Kommentar.
„Was weißt du schon...?“, murmelte Kai, während er sich die schmerzende Wange rieb.
Der Rothaarige legte den Kopf schief. „Ich weiß zum Beispiel, dass du gerade deinen Lebensgefährten vergrault hast... – Und sei ehrlich, ich habe es dir oft genug gesagt, dass so was passieren würde, wenn du nicht den Mut hast, deinen Mund aufzumachen und ihm die Wahrheit zu sagen!“
„Ja, ja...“
„Nichts >Ja, ja...<!“, fuhr Tala seinen Bruder an. „Du wirst gefälligst wieder gut machen, was du gerade angerichtet hast! – Einen Jungen wie Ray findest du nie wieder, das ist dir wohl nach 10 Jahren immer noch nicht klar?“
Kais Antwort war ein vollkommen entgeisterter Blick; die heftige Reaktion seines Bruders hatte ihm vollkommen die Sprache verschlagen.
Talas Blick verdüsterte sich noch einmal kurz. „Wenn du Ray bis heute Abend um zehn nicht wiedergefunden und zurück ins Hotel gebracht hast, dann mach ich dir persönlich die Hölle heiß, also setz deinen Arsch in Bewegung, KLEINER BRUDER!!!“ herrschte er Kai an, der daraufhin nur stumm nickte und dann wie der Blitz aus der Umkleidekabine verschwand.
Zufrieden blickte der Rothaarige auf die zufallende Tür und ignorierte gekonnt die verwirrten Blicke der anderen.
„Lassen wir sie das unter sich klären...“, sagte er. „Und ich sollte da draußen mal Entwarnung geben... – Auf mich und mein Team wartet jetzt schließlich noch ein Spiel!“
Und damit verließ er die Umkleidekabine, nichts ahnend, was ihn in der Arena erwarten würde.
Zurück blieben die vollkommen ratlosen restlichen Bladebreakers sowie Judy, Bryan und Yuri, die nur darauf hoffen konnten, am Abend eine vernünftige Erklärung zu bekommen.
Während für die Majestics ihr Spiel um den Einzug ins Viertelfinale begann, hatte Kai den Pyramide-Dome bereits verlassen und lief beinahe ziellos auf der Suche nach Ray durch den riesigen Komplex.
Schließlich bemerkte er jedoch, dass er seine linke Hand fest um etwas gelegt hatte und eben dieses Etwas entpuppte sich schließlich als scharfkantiger Beyblade, der ihm nun schon einige Ritzer in der Haut verschafft hatte.
Kai nahm den High-Tech-Kreisel in die Hand und die Sonne ließ den schwarzblauen Blade aufglitzern.
Es war das Bey, dass ihn und Ray miteinander verbunden hatte.
Leicht zitternd nahm er es in beide Hände und flüsterte: „Ich bitte dich, schwarzes Feuer... – Nur dieses eine Mal! – Hilf mir! Finde ihn!“
Der Bit leuchtete auf, ein schwarzer Schatten huschte heraus, umkreiste den jungen Mann zweimal und schoss dann in den Himmel davon.
Der Grauhaarige ließ sich in den Sand sinken und atmete tief durch.
Black Dranzer, der längst nicht mehr das Monster war, das seit der WM in Moskau alle in ihm sahen, würde Ray finden, egal wo dieser steckte.
Und wenn der schwarze Phoenix nicht den Chinesen fand, so würde er Driger finden und diesen dann um seine Unterstützung bitten.
Die Minuten vergingen; es kam Kai vor, als würde die Zeit wie zähflüssiger Honig an ihm vorbeirinnen und so war beinahe eine Stunde vergangen, als Black Dranzer schließlich zurückkehrte und seinem Herrn mitteilen konnte, wo sich sein Geliebter befand.
Kai nickte dankbar, ließ das Blade in die Tasche gleiten und rannte los.
Unterdessen hatte sich Ray ans Ufer des Nils, an eine stark mit Schilfgras bewachsene Stelle zurückgezogen.
Gedankenverloren starrte der Chinese aufs Wasser und schien nichts um sich herum wahr zu nehmen; er ignorierte sämtliche Geräusche und Bewegungen um sich herum und war vollkommen in seiner eigenen Welt versunken.
Einige knackende und platschende Geräusche sowie ein vor ihm im Wasser auftauchender Schatten ließ ihn aus seinen Gedanken hochschrecken und aufsehen.
Es war Kai, der jetzt vor ihm im hüfttiefen Wasser des Nils stand.
Er triefte vor Nässe, die Haare hingen ihm wirr ins Gesicht, die Schminke war verlaufen und das Markenzeichen des jungen Mannes, sein langes weißes Halstuch, war spurlos verschwunden.
Seine muskulösen bloßen Arme zierten mehrere blutige Kratzer von den doch recht widerspenstigen Schilfpflanzen und einer der Schnitte befand sich unter dem Auge des Grauhaarigen.
Er blutete noch schwach und die rote Spur zog sich über das blasse Gesicht; im Licht der untergehenden Sonne wirkte es, als hätte der junge Mann blutige Tränen geweint.
Der am Ufer sitzende Chinese verzog ob des obskuren Anblicks das Gesicht. „Sieht so aus, als ob du dir einen ungünstigen Platz zum Schwimmen oder Spazieren ausgesucht hast...“
„Es war der kürzeste Weg zu dir...“, war die kurz angebundene Antwort.
„Was willst du?“, fragte Ray mit deutlich belegter Stimme.
„Reden...“, gab Kai zurück und auch seine Stimme zitterte deutlich hörbar.
Der Schwarzhaarige drehte den Kopf beiseite. „Was gibt es da denn noch zu reden?“
„Ich wusste, dass du es mir niemals erlaubt hättest...“, gab sein Gegenüber mit gesenktem Blick zurück.
Ray hob den Kopf und Kai konnte in diesem Augenblick zum ersten Mal die Tränenspuren auf dem im Moment blassen Gesicht sehen.
„Ich hätte dich dabei für immer verlieren können, begreifst du das nicht?!?“
„Hast du aber nicht...“, gab Kai sanft zurück und kam ein paar Schritte auf seinen Geliebten zu, so dass ihm das Nilwasser nur noch bis zu den Knien reichte.
Ray senkte erneut den Kopf auf seine Knie und atmete schwer.
„Sieh es mal so...“, begann Kai wieder. „Wir haben doch beide geschwiegen...“
Der Kopf des Chinesen zuckte mit einem Schlag nach oben. „Ja! Nur mit dem kleinen Unterschied, dass du dabei hättest sterben können!“, fauchte er. „Daran, dass du mich alleine zurückgelassen hättest, daran denkst du wohl gar nicht???“
Kai senkte den Kopf und kam dann weiter auf Ray zu, so dass er ihn in die Arme nehmen konnte, wobei er die leichte Gegenwehr ignorierte.
„Verzeih mir! – Ich bitte dich, verzeih mir!“, bat er. „Sterben kam für mich nicht in Frage!“ fügte er hinzu. „Ich wollte leben! Und das nur für dich!“
„Aber dein Leben... – Dein Leben hing am seidenen Faden!“, schluchzte Ray.
Kais Antwort war ein kurzes Nicken. „Allerdings... – Elena... – Elena hat mir gesagt, dass der Chip noch während der Operation eine Fehlfunktion hatte... – Hätte ich ihn nicht in diesem Moment entfernen lassen, dann wäre er mir während des Rückfluges kaputt gegangen... – Und dann...“
Er brach ab, als er das Zittern spürte, was Rays Körper durchlief.
Leise, aber doch mit fester Stimme, sagte der Chinese: „Du wärst auf dem Rückflug zusammen gebrochen und niemand hätte dir mehr helfen können... – Stimmt’s?“
Kai nickte. „Es gab für mich nur einen einzigen Grund, dieses Risiko auf mich zu nehmen und um mein Leben zu kämpfen... – Und das bist du, Ray... – Nur du...“
Ray hob den Kopf und blickte Kai in seine rotbraunen Augen. „Ist das dein Ernst?“
„Für etwas anderes lohnt es sich nicht, zu leben...“ gab Kai zurück. „Und ich...“, begann er, doch Ray brachte ihn zum schweigen, indem er ihm den Finger über den Mund legte.
„Tu das nie wieder, OK?“, forderte er, nachdem er Kai tief in die Augen gesehen hatte.
„Aber nur, wenn du versprichst, auch nie wieder über etwas zu schweigen, dann verspreche ich dir, nie wieder über etwas zu schweigen.“, gab Kai zurück und schneller als er reagieren konnte, versiegelte Ray mit seinen Lippen die von Kai.
„Ich schwöre es dir... – Bei dem Band der Liebe, dass uns beide seit 10 Jahren aneinander bindet!“, sagte er nur.
Kais Antwort war ein kurzes Lächeln, dem ein erneuter Kuss folgte.
„Ich auch, Ray... – Ich auch...“
Zwei Stunden später im Hotelzimmer.
Kai legte den Kopf zurück und blickte an die Decke.
Der Streit oder besser gesagt der kleine Disput zwischen ihm und Ray war beseitigt, das Team wieder vereint und alles schien in bester Ordnung zu sein.
Alles?
Na ja, genau genommen nicht wirklich ganz alles.
Anhand der aus der Nachbarsuite tönenden Stimmen konnte er deutlich hören, wie Tala mit Robert herumdiskutierte, wie Oliver krampfhaft zu vermitteln versuchte, um eine vollkommene Eskalation des Streites zu verhindern, und wie Jonny und Enrique immer wieder die Ziele von Talas verbalen Attacken wurden.
Die Majestics waren raus aus dem Turnier; geschlagen von einem Team, dass seine erste Weltmeisterschaft bestritt und erst seit 2 Jahren in der ersten Weltrangliste, den Top 100 angesiedelt waren.
NEO-Borg hieß das Team und war die große russische Nachwuchshoffnung, die einmal den Platz der Demolition-Boys einnehmen sollten, wenn diese sich aus dem Beyblade-Sport zurückziehen würden.
Wie sich im vorangegangenen Viertelfinalspiel deutlich herausgestellt hatte, waren die NEO-Borg das zu Recht.
Sie hatten der aktuellen Nummer 2 der Rangliste deutlich gezeigt, wozu sie fähig waren, indem sie diese 3 zu 2 geschlagen hatten.
Und das hatte den anderen Teams der Top 5 deutlich vor Augen geführt, dass sie längst nicht mehr so unangreifbar waren, wie das noch vor ein paar Jahren der Fall gewesen war.
Jüngere Spieler rückten auf und standen in keinster Weise hinter ihren Vorbildern zurück.
Eine schmerzhafte Lektion, die auch die Bladebreakers gegen die starken Psykicks hatten lernen müssen auch wenn sie gewonnen hatten.
Kai seufzte leicht und drückte den an seiner Brust schlafenden Ray näher an sich heran.
„Mach dir keine Sorgen deswegen, mein Koi...“, flüsterte er. „Wenn wir abtreten, dann als Weltmeister... – Wir werden siegen! Verlass dich darauf!“
Der nächste Tag war spielfrei, damit sich die an der Finalrunde teilnehmenden Teams von den doch recht anstrengenden Kämpfen der Vortage erholen konnten.
Demzufolge waren die Langschläfer der Teams noch in den Betten, als Kai sich gegen 8:00 Uhr morgens mit Kenny im Aufenthaltsraum ihrer Suite traf.
Der Braunhaarige drückte seinem Teamleader einen chromfarbenen Beyblade in die Hand und sah Kai dann durchdringend an.
„Ich weiß nicht, was du ausgerechnet mit diesem Blade willst, aber ich hoffe, du bist dir im Klaren darüber, dass ich deine Aktion von gestern nicht unbedingt unterstütze, oder?“
Der Grauhaarige nickte. „Ich weiß... - Ich hab Mist gebaut und das ist mir auch voll bewusst.“
Kenny legte den Kopf schief. „Obwohl ich zugeben muss, dass ich erstaunt war, wie gut du ihn unter Kontrolle hast. Er hat jeden deiner Befehle genauestens befolgt... – Habt ihr heimlich geübt?“, wollte er mit hoch gezogener Augenbraue wissen.
Kai antwortete nicht, worauf der Jüngere mit den Schultern zuckte. „Na ja, du musst selbst wissen...“, gab er zurück.
Dann jedoch stellte er die ihm auf der Zunge liegende Frage doch. „Warum bist du eigentlich so ausgerastet?“
„Ich glaube, ich habe was in den falschen Hals bekommen...“
„Inwiefern?“
„Muss ich erst noch rausfinden. – Ich werde nachher mit Kane reden... – Mal sehen, ob ich recht behalte...“
„Und was soll dann das mit dem Blade?“
Kai seufzte. „Wenn ich ihn zu unrecht attackiert habe, dann muss ich mich wohl irgendwie bei dafür ihm entschuldigen, dass ich sein Blade zerlegt habe, oder etwa nicht?“
Kenny nickte. „Wohl wahr...“
Am frühen Nachmittag setzte Kai sein Vorhaben, mit Kane zu reden, in die Tat um.
Begleitet von Ray begab sich der Teamleader der Bladebreakers zur Suite der Psykicks hinüber, wo sie auf Zeo trafen, der gerade die Suite verlassen wollte.
Skeptisch blickte der Grünhaarige die beiden Bladebreakers an.
„Ist Kane da?“, wollte Kai schließlich wissen. „Ich möchte mit ihm reden...“
Zeo nickte knapp. „Er ist drin... – Geht ruhig rein...“
„Danke...“
Langsam betraten Kai und Ray die Suite, die zwar anders geschnitten, aber dennoch ebenso groß war, wie ihre eigene.
„Hallo, wie kann ich euch helfen?“
Kanes Stimme riss die beiden jungen Männer aus ihren Gedanken.
„Ich bin wegen meiner nicht gerade sehr fairen Aktion von gestern gekommen...“, begann Kai. „Ich würde darüber gern mit dir reden...“
Der Blauhaarige nickte. „Setzt euch doch.“, sagte er und deutete auf die am Fenster stehende Sitzgruppe.
„Ich wollte mich für meinen Angriff auf dich entschuldigen. Es war... – Es war nicht fair meine Wut in dieser Art und Weise an dir auszulassen...“, begann der Grauhaarige, nachdem sich die drei gesetzt hatten.
„Ich kann mir denken, warum du so reagiert hast.“, gab Kane zurück. „Wegen Gokis Angriff auf Ray, nicht wahr?“
Kai nickte. „Ja... – Auch... – Aber...“
„Wegen den Zeichen, die Jim und ich uns gemacht haben?“
Ein erneutes Nicken war die Antwort. „Ja, woher...“
Kane lächelte schwach. „Wir haben gestern darüber gesprochen, als Goki sich über dein Verhalten aufgeregt hat. Da kam uns der Gedanke, dass du das Zeichen gesehen haben könntest und dass du es genau so falsch ausgelegt hast, wie Goki. – Fakt ist eins, weder Jim noch ich wollten Goki irgendwelche Zeichen machen, dass er Ray niedermähen soll. – Es war einfach ein dummes Missverständnis.“
„Erklär mir das bitte mal genauer.“
„Na ja… - Eigentlich haben wir uns hinten nur auf der Bank über das Match unterhalten. Jim war der Meinung, Goki hätte überhaupt keine Chance gegen Ray und hat deshalb seine Meinung mit einer Geste unterstützt. – Nach unten geneigter Daumen.“
Ray legte den Kopf leicht schief. „Und Goki hat das Ganze missverstanden.“
„Genau...“, bestätigte Kane. „Er hat es so verstanden, dass er Ray mit aller Härte niedermachen sollte und da ich im selben Moment noch lachend genickt habe, hat ihn das in seinem Vorhaben noch bestätigt.“
Kai blickte zu Boden. „Ich bin auf genau den selben Mist reingefallen...“, gab er zu.
„Das konnte ich mir schon denken... – Zumindest konnte ich mir deinen rigorosen Angriff auf mich erklären, nachdem wir das Problem teamintern diskutiert haben. – Einigen wir uns drauf, dass es ein Missverständnis war und dann vergessen wir die Sache?“
Ein Nicken seitens des Teamleaders der Bladebreakers war die Antwort und er streckte dem Jüngeren die Hand hin. „Sehr gern!“, gab er zurück.
Kane lächelte leicht. „Weißt du, es gibt da aber noch einen Punkt, der mich echt erstaunt hat...“
„Und welchen?“
„Na ja, ich hätte nie gedacht, dass du so dermaßen ausflippst...“, sagte er nachdenklich, bevor den Kopf schief legte und Kai verschmitzt anblickte. „Gib es zu... – Da steckt doch mehr dahinter!“
Kai zuckte verblüfft zurück und Ray drehte den Kopf leicht gen Boden.
Kane war 14 und die Vermutungen, die er hier als Spaß anstellte, waren weit näher an der Realität, als sich das der Junge wahrscheinlich gerade ausgemalt hatte.
So wollte der Chinese gerade ansetzen, etwas zu sagen, als sich im nächsten Moment die Tür der Suite öffnete und Zeo wieder hereinkam.
„Oh gut, ihr seid noch da! – Ich habe da...“
Weiter kam er nicht, denn ein blondes Mädchen stürmte an ihm vorbei und warf sich Ray in die Arme.
„Papa!“, schniefte sie.
Skeptisch hob Kane eine Augenbraue. „Papa?“, murmelte er und wechselte dann einen ratlosen Blick mit Zeo.
„Was ist denn los, Bienchen?“, wollte der Chinese von der Kleinen wissen.
„Die blöden Europäer haben mein Blade kaputt gemacht...“, gab sie weinerlich zurück und hielt ihren beiden Vätern das vollkommen zerlegte Beyblade hin.
„Wer war das?“, wollte Kai mit einer nicht zu überhörenden Schärfe in der Stimme wissen.
„Die Europäer!“, schniefte Sarah erneut.
„Die gibt’s hier dummerweise dutzendfach...“, murmelte Kai, was ihm einen leichten Rippenstoß von Ray eintrug.
„Da, wo mir die Kleine über den Weg gelaufen ist, haben sich die Royal Angels rumgetrieben...“, erklärte Zeo, was Kai dazu animierte, seine Augen zu verengen und sich von der Couch zu erheben.
„Stop! Schatz! Auszeit!“, wandte sich Ray ohne nachzudenken an ihn, bekam aber keine nennenswerte Reaktion.
Zeo und Kane war die Anrede allerdings nicht entgangen und die beiden blickten sich verwirrt an.
„Schatz?“, flüsterte der Grünhaarige und sein Teamleader zuckte die Schultern, was die beiden Bladebreakers aber nicht mitbekamen.
„Kai!“
Wieder keine Reaktion.
Angesäuert stand Ray auf, setzte das Mädchen auf der Couch ab und versuchte es erneut. „Kai Hiwatari!“
Als er zum dritten Mal keine Reaktion erhielt reichte es ihm.
Er griff den Grauhaarigen an der Schulter und brachte diesen so dazu, ihn anzusehen.
„Also jetzt langt’s mir, Keisuke Hiwatari! – Würdest du mir BITTE mal zuhören? – Danke!“
Der Angesprochene hob skeptisch eine Augenbraue. „Wie hast du mich genannt?“, wollte er wissen.
„So, wie du es nicht leiden kannst, vor allem nicht vor Anderen, aber da du mir anderweitig kein Gehör schenken wolltest, blieb mir nur diese eine Möglichkeit!“
Kai verdrehte seine Augen. „Gut, ich höre, was ist?“
Ray atmete tief durch.
„Schalt mal bitte einen Gang runter und überleg dir mal genau, was du hier grade fabrizierst!“, begann er. „Ich weiß, dass du wegen Sarahs Blade sauer bist, ich bin es ja auch aber erstens weißt du nicht genau, ob du die Richtigen verdächtigst und zweitens darfst du nicht vergessen, wo wir hier sind! – Bei einer WM können außerplanmäßige Duelle zwischen einzelnen Spielern eines Teams zur sofortigen Disqualifikation führen. Denk bitte auch an die anderen, bevor du hier einen auf Rambo machst, denn wenn du erwischt wirst, dann können wir uns das Finale an den Hut stecken! – Und ich weiß ja nicht, wie es dir geht aber ich würde meine Karriere gerne als Weltmeister oder zumindest nicht durch Disqualifikation beenden!“
„Schon gut... – Du hast ja recht...“, war die geknurrte Antwort.
„Sehr gut… - Komm Bienchen! – Wir gehen jetzt zu Onkel Kenny und Onkel Max, die machen dir dein Blade wieder ganz, ja?“
Das Mädchen wischte sich mit der Hand über die Augen, sprang von der Couch herunter und lief auf ihren Ersatz-Vater zu.
Ray nahm sie auf den Arm und wandte sich dann Kai zu. „Denk dran, dass du Kane noch was geben wolltest...“
„Mach ich...“ gab der Russe zurück und drehte sich zu den beiden Jungen hinter sich um, als Ray ihm noch einmal auf die Schulter tippte.
„Noch was... – Kane und Zeo sehen aus, als könnten sie eine kleine Erklärung gebrauchen.“, sagte er augenzwinkernd, während die beiden Spieler der Psykicks ihnen nur verwirrte Blicke zuwarfen.
Dann verließ der Chinese das Zimmer und Kai legte sich eine Hand an die Stirn.
„Warum eigentlich immer ich?“ murmelte er, bevor er den Kopf hob und die beiden Jungen vor sich ansah. „Ne Erklärung, hm?
Ein synchrones Nicken begleitet von ratlosen Gesichtern war die Antwort.
„Na ja gut... – Also...“
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Sö!
An dieser Stelle mal eine generelle Frage an alle.
Was ist euer Lieblingspärchen? (KaRe ausgenommen)
Interessiert uns einfach mal ^^
Lillie und Venka
PS:
Kapitel 35 liegt bei den Betas und ist bald für euch verfügbar!
Und wer Lust hat, kann ja auch hierbei mitmachen!
http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe_alt/?doc_modus=detail&id=20984
