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Training im Schnee 3 oder Wenn Beyblader erwachsen werden...

Der längste Teil und gleichzeitig das Ende der TiS Trilogie
von
Koautor:  Lillie-de-Noire

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Krank wird jeder mal

Lillie: *sich tausendmal verbeug* Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber meine schriftlichen Prüfungen waren erst mal wichtiger...

Venka: Das versteht sich doch von selber...

Lillie: *sich zum 354. Mal verbeug*

Venka: Jetzt hör endlich auf!

Lillie: *zögerlich aufhör* Tut mir trotzdem leid...

Venka: Ich bin mir sicher, dass das unserer Fans verstehen! Und nun endlich Schluss und los gehts!
 

P.S.

Lillie: *flüster* Ich weiß aber leider noch nicht, wann es mit dem nächsten Kapitel weiter geht, weil ich noch praktische und mündliche Prüfungen habe...

Venka: *hinter ihr auftauch* ...

Lillie: Aber es geht auf alle Fälle weiter! Irgendwann...

Venka: *Lillie wieder zu den Büchern schleif* Für dich gehts da weiter und unsere Fans können jetzt endlich weiter lesen!!!

Lillie: A...

Venka: *strenger Blick*

Lillie: *murmel* *grummel* schon gut...
 

FF - Fiel Fergnügen

Lillie und Venka

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"Wann kommt Kai wieder?" fragte Sarah knapp eine Woche später als sie früh zu Ray ins Bett kuscheln gekommen war.

"Morgen oder übermorgen, Kleines!"

Sie seufzte und ließ sich neben Ray auf das Kopfkissen fallen. "Soll morgen kommen!"

"So, ich bin dir wohl nicht gut genug als Vater?" Ray begann das Mädchen durchzukitzeln.

"Papa Kai stänkert besser!" presste sie zwischen Gekicher hervor.

"Ach so!" sagte er gekünstelt beleidigt. "Dann wart 's ab!"

Mit diesen Worten griff er sich ihre Hände, wofür eine der seinen ausreichte, und mit der anderen, freien Hand kitzelte er sie. Sarah wand sich vor Lachen, doch sobald Ray locker lies, entwand sie sich seinem Griff und warf sich auf ihn und bohrte ihm einen Finger in die Seite. Ray zuckte zusammen und grinste, was Sarah als Grund nahm um weiterzusticheln.

Eine Viertelstunde später lag Sarah keuchend mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen quer auf dem mit Kissen und Decken zerwühlten Bett.

"So kleine Stänkermaus. Jetzt aber raus aus den Federn!" sagte Ray und stand auf.

"Ich will nicht! Warum muss ich in Kindergarten?"

"Weil ich arbeiten gehen muss!"

"Kann ich mit?"

"Aber was willst du denn den ganzen Tag im Restaurant machen?"

"Spielen!"

"Ich glaube, das kannst du im Kindergarten besser. Es ist doch fast kein Spielzeug im Center!"

"Doch! Beyblades und andere Kinder!" mit großen bittenden Augen sah sie ihn an.

"Du möchtest also bladen lernen?"

"Ja!"

"Das kann ich aber nicht alleine entscheiden, da müssen wir auch Kai fragen."

"Ich will aber nicht in Kindergarten!"

"Warum eigentlich nicht?" interessierte sich Ray, denn sonst war sein Bienchen immer gern in den Kindergarten gegangen.

"Keine Lust..."

"Und warum?" Ray setzte sich wieder auf das Bett.

Sarah zuckte nur mit den Schultern.

"Kann es sein, dass das irgendetwas mit deinem Freund Joe zu tun hat?" Ray sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Mh..." Sarah nickte langsam.

"Ach, Bienchen! Ich hätte nicht gedacht, dass dich das so mitnimmt, dass er weggezogen ist." liebevoll nahm er sie in den Arm.

"Es ist langweilig ohne Joe." sagte sie und schniefte.

"Also gut! Was hältst du davon, wenn du bis Mittag in den Kindergarten gehst und dann hole ich dich ab und nehme dich mit in den Center."

"Vor dem Mittagessen!" forderte sie.

"Nach!"

"Vor!"

"Also gut. Vor dem Mittagessen, dann können wir gemeinsam im Restaurant essen. Und damit du dich nicht den Nachmittag über langweilst, kannst du mit in der Juniorengruppe bladen."

"Versprochen?" fragte sie mit großen Augen.

"Ja, versprochen!"

Mit der Gewissheit einen schönen Nachmittag verleben zu können, konnte sie sich schließlich doch dazu durchringen sich anzuziehen und dann mit Ray gemeinsam zu frühstücken. Eine halbe Stunde nach dem Frühstück war sie bereits im Kindergarten und freute sich schon auf den Nachmittag im Center.
 

Zwei Tage später hatte Sarah noch einmal das Glück und brauchte nur bis Mittag in den Kindergarten zu gehen. Sie hatte Ray das Versprechen abgerungen Kai mit vom Flughafen abholen zu dürfen.

"Papa Kai!" freudig stürzte sie auf ihn zu und klammerte sich an ihn.

"Hallo, mein Sonnenschein!" sagte Kai matt lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Hallo Ray!"

"Hallo, Schatz! Wie war deine Reise?" fragte der Chinese und gab Kai ein Begrüßungsküsschen.

"Anstrengend..." seufzte Kai.

"Du siehst auch müde aus. Lass uns nach Hause fahren, dann kannst du dich ausruhen!"

"Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf mein Bett freue!" Mit einer Hand griff er nach seiner Tasche, die Ray ihm sofort aus der Hand nahm, die andere hatte sich schon Sarah geschnappt.

"Weißt du was? Ich war bladen!" verkündete sie ihm freudestrahlend auf dem Weg zum Auto.

"Und hat es dir Spaß gemacht?"

"Und wie! Hab Jeremy besiegt!" verkündete sie stolz, denn der Junge war fast vier Jahre älter als sie.

"Wer ist denn Jeremy?" fragte Kai.

"So 'n blöder Junge. Der ärgert immer die anderen Mädchen..."

Die ganze Fahrt über bis nach Hause, erzählte Sarah Kai lang und breit, wie das Bladen verlaufen war. Kai versuchte ihr aufmerksam zuzuhören, doch er war so müde, dass es ihm schwer fiel der kindlichen Erzählweise zu folgen.

"Soll ich dir noch was zu Essen machen?" fragte Ray.

"Nein, danke! Ich will eigentlich nur noch schlafen!" die Glieder schwer wie Blei stapfte Kai die Treppe nach oben. Kaum dass er sich auf das Bett fallen ließ, fielen ihm auch schon die Augen zu.

Als Ray ein paar Minuten später das Zimmer betrat, schlief Kai bereits tief und fest. Ein Lächeln spielte um Rays Lippen als er seinen Geliebten so schlafen sah. Vorsichtig deckte er ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Schlaf gut.... - Bis heute Abend!" murmelte er.

Gemeinsam mit Sarah fuhr Ray wieder in den Center, wo sich das Mädchen einmal mehr im Bladen üben konnte.

"Aus Sarah wird noch einmal eine große Bladerin. Sieh sie dir an, schon jetzt wie ein kleiner Profi." sagte Judy als Ray seine Tochter von dem Training abholte.

"Sie hat ja auch genügend Vorbilder!" lachte Ray.

"Wie wahr..." stimmte Judy lachend zu.

"Ich habe sie auch schon oft beobachtet, wie sie vor der Vitrine stand und unsere Blades anschaute."

"Das fasziniert sie wirklich. Ihr solltet euch überlegen, ob ihr sie nicht in das Juniorenteam schicken wollt!"

"Ich weiß nicht...- Mal sehen was Kai dazu sagt! Es steckt sehr viel harte Arbeit darin und man kann es nicht einfach anfangen und wieder sein lassen, so wie man Lust hat!"

"Ihr müsst natürlich dahinterstehen und ihr Mut geben. Überlegt es euch einfach. In zwei Monaten haben wir ein Auswahlspiel."

"Ich werde mit Kai reden."

"Ist er eigentlich schon wieder da?"

"Ja, wir haben ihn kurz vor dem Mittag vom Flughafen abgeholt."

"Was ist, du siehst besorgt aus!"

Ray zuckte mit den Schultern. "Ich bin mir nicht sicher..."

"Wollen wir uns da drüben hinsetzen?" bot Judy ihm an.

"Nein, danke! Ich würde lieber nach Hause wollen. Außerdem reagiere ich wahrscheinlich nur zu empfindlich und krank wird schließlich jeder mal!"

"Ist Kai denn krank?" für Ray unmerklich hatte sie aufgehorcht. Kai und krank... - Das ist unmöglich!

"Er hatte schon Schnupfen bevor er nach Russland geflogen ist und vorhin war seine Stirn etwas warm... - Aber wie gesagt, ich denke, dass ich da zu empfindlich bin!"

"Vielleicht hast du Recht!"

"Also gut, dann sehen wir uns irgendwann wieder! Machs gut, Judy!"

"Ja, du auch Ray und grüß Kai bitte von mir!"

"Ja, mach ich!" mit diesen Worten drehte er sich von ihr weg. "Sarah, kommst du? Wir wollen nach Hause fahren!" rief er das Kind.
 

Als Ray und Sarah nach Hause kamen war es stockdunkel im Haus und Kai schlief noch immer.

"Ich geh Papa wecken!" rief Sarah vergnügt und wollte schon die Treppe zum Schlafzimmer nach oben stiefeln.

"Nein, Bienchen. Lass Kai noch schlafen! Er hatte eine anstrengende Reise. Lass uns zusammen Abendbrot machen und dann kannst du ihn vorsichtig wecken gehen. einverstanden!"

"Na gut!" seufzend kam sie von der Treppe zurück und lief an Ray vorbei in die Küche.

"Kann ich Papa jetzt wecken gehen?" fragte sie eine halbe Stunde später als der Tisch gedeckt war.

"Aber sei vorsichtig und ganz lieb zu Kai!" ermahnt Ray das Kind, das auf sein Kopfnicken hin schon Richtung Treppe losgerannt war.

Die Aufforderung half. Vorsichtig und so leise wie sie es vermochte, schlich sie die Treppe hinauf und in das Schlafzimmer.

"Papa, Aufwachen! Abendbrot!" flüsterte sie in das dunkle Zimmer.

Keine Reaktion.

Sie suchte den Lichtschalter und drückte drauf. Kai zuckte kurz zusammen. "Papa!" sagte sie leise, worauf erneut keine Reaktion erfolgte. So entschloss sie sich aller Ermahnungen zum Trotz nun doch energischer zu werden.

Sie stellte sich neben das Bett.

"Papa!" sie schrie das Wort fast in Kais Ohr.

Wie erwartet schoss Kai aus dem Schlaf hoch. "Musst du so schreien!" murrte er das Kind an.

"Du bist leise nicht aufgewacht!" rechtfertigte sie sich.

Kai streckte sich genüsslich. Sarah juckte es in den Fingern, Kai war eine ganze Woche lang nicht da gewesen und Ray hatte seinen Platz zwar würdig vertreten, aber es war doch etwas anderes. Sie konnte nicht wiederstehen und bohrte Kai, während er sich streckte, ihren Finger in die Seite. Kai zuckte lachend zusammen.

"Na warte!" Kai schnappte sich das erwartungsvolle Mädchen, hielt sie fest, zog ihr das T-Shirt vom Bauch und pustete kräftig darauf. Sarah quiekte los. Sie strampelte und versuchte aus dem Klammergriff frei zu kommen, doch Kai lies ihr keine Chance und kitzelte sie ordentlich durch.

Kurze Zeit später kam Kai mit Sarah auf dem Arm vergnügt die Treppe heruntergelaufen. Er setzte sie auf ihren Stuhl und nahm dann selber am Tisch Platz.

"Geht es dir wieder besser?" wollte Ray wissen und setzte sich dazu.

"Viel besser. Das Schlafen hat wirklich gut getan!" sagte er und streckte sich erneut.

"Das freut mich. Ich hatte mir schon..."

"Ich weiß - Sorgen gemacht!" vervollständigte der Russe den Satz.

Etwas betreten blickte Ray zu Boden. "Mh... - Ja!" murmelte er.

"Was würde ich nur ohne dich machen!" lächelte Kai. "Lasst uns essen! Ich habe einen Bärenhunger!"

"Ich will das aber nicht essen!" meinte Sarah.

"Schmeckt es dir nicht?" wollte Kai wissen.

"Hab keinen Hunger!" erklärte sie.

"Wenigstens drei Bissen! OK?" versuchte Ray sie zu überreden.

"Nein, ich will nicht!" beharrte sie.

"Komm schon die drei Stückchen schaffst du!" unterstütze Kai.

Doch Sarah blieb bei ihrer Meinung, dass sie kein Hunger habe und so durfte sie aufstehen und in ihr Zimmer spielen gehen.

"Was hast du eigentlich so dringendes in Russland zu tun gehabt?" wollte Ray wissen

"Ach dies und jenes. Ich soll dir übrigens liebe Grüße ausrichten von Bryan, Elena und den anderen auch!"

"Danke!"

Der weitere Abend verlief relativ ruhig. Sarah war schon früh müde und zum Erstaunen freiwillig ins Bett gegangen, aber natürlich hatte Kai ihr noch eine Geschichte vorlesen müssen. Danach hatten sie sich eng aneinander gekuschelt auf das Sofa vor den Fernseher gesetzt.

"Dein Schnupfen will aber auch nicht weggehen!" meinte Ray später am Abend als Kai bereits das zweite Päckchen Taschentücher öffnete.

"Ach, das wird schon!" sagte er abwertend und schnaubte in das Taschentuch.

Doch Ray sah das anders, zumal Kai auch noch anfing zu husten.

"Du hast dir vor zwei Wochen in Dresden doch einen Schnupfen geholt und nun ist noch husten dazugekommen..."

"Das ist doch nur eine leichte Erkältung und krank wird doch jeder mal..."

"Wir haben oben noch Nasenspray und morgen bringe ich dir auf dem Weg nach Hause noch was zum inhalieren aus der Apotheke mit!"

"Wenn du darauf bestehst..." Kai verleierte die Augen.

"Du solltest das nicht so leicht nehmen!" ermahnte Ray ernsthaft.

"Ok. Herr Doktor!"

Ray war zwar von Kais Ernsthaftigkeit noch nicht überzeugt, aber ihm reichte diese Zusage.
 

Es war der nächste Vormittag, Ray hatte Sarah wie immer früh im Kindergarten abgesetzt und war dann ins Restaurant gefahren, als er aus dem Kindergarten einen Anruf erhielt.

"Herr Kon. Ich muss ihnen leider mitteilen, dass Sarah krank ist. Sie hat Fieber und klagt über Halsschmerzen..."

"Ich werde sie natürlich sofort abholen kommen! Danke Frau Mase!" sagte er und legte den Hörer auf.

"Conny!" rief er eine junge Frau.

"Ja, Herr Kon!"

"Sarah ist krank! Ich muss sie aus dem Kindergarten abholen und mit ihr zum Arzt gehen. Kümmerst du dich bitte um die nötigen Bestellungen, die Unterlagen liegen alle auf meinem Schreibtisch. Ach, und vielleicht kann Katharine heute etwas eher anfangen. Ich weiß noch nicht, ob ich es schaffe heute noch mal herzukommen."

"Wird alles erledigt, Herr Kon. Kein Problem!"

"Danke, Conny!" erwiderte er und schnappte sich Jacke und Autoschlüssel.

"Und gute Besserung für ihre Tochter!" rief sie ihm noch hinterher und machte sich dann an die ihr aufgetragene Arbeit.
 

Sarah klammerte sich sofort an Ray, sobald sie ihn erblickt hatte. Sogar auf der Fahrt zum Arzt suchte sie seine Nähe und im Wartezimmer war sie nicht von seinem Schoß zu bekommen.

"Eindeutig Mumps!" erklärte der Kinderarzt nach einer kurzen, aber völlig ausreichenden Untersuchung. "Eine typische Kinderkrankheit!" fügte er hinzu. "Wissen sie, ob bei ihrer Tochter eine Überempfindlichkeit gegen Antibiotika besteht?" fragte er.

"Nein, bis jetzt ist uns nichts bekannt. Sie war aber auch noch nicht so schlimm krank, dass sie welches gebraucht hätte."

"Gut, dann schreibe ich ihnen was auf. Sie können es ja zu Hause beobachten, aber ich denke, dass es da keine Probleme gibt." beruhigte der Arzt. "Keine Sorge, Herr Kon! Kinder stecken diese Krankheiten relativ leicht weg. Die Halsschmerzen werden noch drei bis vier Tage andauern und das Gesicht wird an der betroffenen Seite noch etwas weiter anschwellen, aber das ist völlig normal. Falls die Schwellung in spätestens sechs Tagen nicht zurückgegangen ist, kommen sie einfach wieder her! Ansonsten würde ich sagen reicht es nächste Woche zur Kontrolle."

"Gibt es eigentlich nicht die Möglichkeit einer Impfung?" wollte Ray wissen.

"Es gibt Ärzte, die ihnen dazu raten würden und es gibt Impfungen, die einfach sein müssen. Aber da ihre Tochter nun einmal Mumps hat, ist es sinnvoller, wenn sie die Krankheit austrägt. Denn so bilden sich im Blut Antikörper und die verhindern dann ein weiteres Ausbrechen der Krankheit, zumindest auf derselben Seite. Wenn sie es dann noch auf der anderen Seite bekommt, wird sie nie wieder damit Probleme haben. Sind sie geimpft, Herr Kon?" wollte der Arzt noch wissen. "Denn für Erwachsene sieht das anders aus, da kann Mumps zu einer sehr gefährlichen Krankheit werden."

"Ja, ich habe alle Impfungen erst vor zwei Jahren auffrischen lassen."

"Sehr vorbildlich!" lobte der Arzt. "Hier ist das Rezept! Wichtig ist die regelmäßige Einnahmen drei Mal pro Tag, aber das sagt man ihnen auch in der Apotheke noch mal."

"Danke, Herr Doktor!"

"Ach beinahe hätte ich es vergessen. Brauchen sie einen Krankenschein für sich, wenn sie mit dem Kind zu Hause bleiben?"

"Nein, das sollte nicht das Problem werden, danke!"

"Gut, dann auf Wiedersehen!"

"Auf Wiedersehen!"
 

"Hier ist das Antibiotika und noch ein paar Halstabletten zum Lutschen, gegen die Halsschmerzen." sagte der Apotheker während er die Dosierung auf die Verpackungen schrieb. "Also dieses hier drei Mal pro Tag, wichtig ist der regelmäßige Abstand, also alle acht Stunden. Und auch wenn eine Besserung eintritt, sollte sie die ganze Schachtel zu Ende nehmen. Die Lutschtablette einfach nach Bedarf, aber maximal acht stück pro Tag. Vielleicht geben sie ihr erst immer eine Lutschtablette vor dem Antibiotika, weil die den Hals etwas betäuben und da fällt das Schlucken leichter."

"Danke!" sagte Ray.

"Benötigen sie noch etwas?"

"Ja! Haben sie etwas zum Inhalieren?"

"Da kann ich ihnen dieses hier empfehlen." er ging zu einem Regal und holte ein paar Tropfen "Einfach früh und Abend zehn Tropfen in heißes Wasser geben."

"Danke, das war's dann!"

Während der ganzen Zeit hatte sich Sarah auf seinem Arm an ihn geklammert und leise vor sich hin gewimmert.

"Hier hast du noch ein kleines Trösterchen!" sagte der Apotheker und reichte ihr eine kleine Tüte mit Gummibärchen.

Schüchtern nahm sie die Süßigkeit entgegen, drehte dann aber schnell den Kopf weg.

"Auf Wiedersehen! Und gute Besserung!" sagte der Apotheker.

"Danke, auf Wiedersehen!"
 

Kai war nicht zu Hause als Ray vom Arzt nach Hause kam. Zuerst kümmerte sich er darum, dass Sarah ins Bett kam und gut versorgt war. Allerdings musste er sie etwas nötigen, damit sie die Tablette nahm, aber schließlich war sie zum diskutieren zu müde und fügte sich.

Dann rief er noch einmal im Restaurant an und sagte, dass er heute auf keinen Fall mehr kommen würde. Er wollte auch noch ein paar Tage zu Hause bleiben und übertrug deshalb Conny alle Handlungsnotwendigkeiten. Anschließend rief er noch Judy an und sagte das Training für die ganze Woche ab.

Da Sarah in ihrem Bett schlief und Kai nicht zu Hause war, hatte Ray seid Langem mal wieder Zeit etwas für sich zu tun. So nahm er sich ein Buch zur Hand und fing an zu lesen.

Ray hatte etwa zwei Stunden gelesen als Sarah wieder auf sich aufmerksam machte. Schlaftrunken und jammernd war sie die Treppe heruntergetapst und hatte sich zu ihm auf das Sofa gekuschelt. Die Frage, ob sie etwas Essen möchte, verneinte sie. So kochte Ray ihr einen Tee und gab ihr eine von den Lutschtabletten. Wiederwillig lutschte sie darauf herum. Als sie aber feststellte, dass sie nun besser schlucken konnte, entschied sie sich doch zu ein paar Löffel Grießbrei.

Anschließend kuschelten sich Vater und Tochter wieder gemeinsam auf das Sofa. Ray hatte Sarahs Decke aus ihrem Bett geholt und sie ordentlich eingemummelt. Dann nahm er sich wieder sein Buch.

Ein leises "Hallo, Schatz!" und ein zärtlicher Kuss auf die Wange holten Ray aus seinem Schlaf. In der einen Hand hielt er noch das Buch, die andere lag auf Sarahs Kopf, der wiederum auf seinem Schoß platziert war. Sie schlief tief und fest.

"Hallo Kai!" gähnte er. "Wie spät ist es?" wollte er wissen.

"Es ist gleich elf!" erwiderte Kai.

"Schon!" stieß Ray hervor. "Ich habe total die Zeit verschlafen!"

"Nicht nur du!" sagte Kai und lächelte matt. Liebevoll strich er Sarah über den Kopf. "Sie ist ja ganz heiß!" stellte er erschrocken fest.

"Ja, Sarah hat Mumps. Ich habe sie noch vor dem Mittag aus dem Kindergarten abgeholt und bin mit ihr zum Arzt gegangen. Wie spät sagtest du ist es?"

"Fast elf!"

"Dann sind wir schon über die Zeit für das Antibiotika!" Ray wollte aufstehen und die Tabletten holen.

"Ich geh' schon!" sagte Kai. "Wo finde ich es?"

"Danke, es liegt in der Küche auf dem Tisch. Und kannst du auch noch einen Schluck Tee mitbringen?"

"Ja klar!"

Wahrend Kai in der Küche die Medikamente und den Tee holte, konnte ihn Ray aus der Stube deutlich husten und schniefen hören.

"Ich habe dir übrigens aus der Apotheke etwas zum Inhalieren mitgebracht!" sagte er als Kai zurück kam.

"Hab schon gesehen!" war die nicht begeisterte Antwort.

"Du sollst zehn Tropfen früh und abends in heißes Wasser machen... - Sarah, aufwachen!" er streichelte ihr liebevoll über den Rücken. "Schau mal, wer zu Hause ist!"

verschlafen zwinkerte das Mädchen mit den Augen. "Papa Kai!" ihre Stimme klang wehleidig. "Hab Halssmerzen!" sagte sie und hing sich an seinen Hals.

"Das wird schon wieder!" erwiderte Kai.

"Hier!" Ray reichte seinem kleinen Schützling die Tablette und den Tee.

Ohne Widerspruch schluckte sie das verabscheute Ding mit etwas Tee hinunter.

"So, nun geh wieder zu Ray!" sagte Kai und löste sich aus der Umklammerung. Schwerfällig ließ er sich in einen Sessel fallen und hustete erneut.

"Das klingt wirklich nicht gut!" stellte Ray fest. "Du solltest wirklich Inhalieren!"

"Ja, ja!" Kai winkte ab. "Aber nicht mehr heute... - Morgen..." Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.

"Möchtest du noch etwas Essen?" fragte Ray.

"Nein, eigentlich will ich nur noch ins Bett!" murmelte Kai und zur Bestätigung bemühte er sich aus dem Sessel und ging in Richtung Tür.

"Kai!"

Der angesprochene blieb stehen. "Was ist?" die Frage klang leicht genervt.

"Hast dich eigentlich impfen lassen, bevor Sarah zu uns kam? Denn Kinderkrankheiten können für einen Erwachs..."

"Ja, doch!" unterbrach er ihn schroff und mit einer abwertenden Handbewegung setzte er seinen Weg fort.

"Ich bringe Sarah noch ins Bett und komme dann auch!"

"Ist gut..." brummte der Russe.

Während Kai die Treppe nach oben schlurfte, nahm Ray Sarah auf den einen Arm und die Decke hing er sich über den anderen.

Als sie sich an ihn kuschelte spürte er ihre unnatürliche Wärme.

"Mein Hals tut weh... - Kopf auch!" jammerte sie ihm ins Ohr.

"Ich weiß, Bienchen!" sagte Ray mitleidsvoll. "Morgen wird es schon besser sein, versprochen! Und wenn du weiter so gut die Medizin nimmst, wird dir dein Hals schon bald nicht mehr weh tun und der Kopf auch nicht mehr!" tröstete er.

"Bei dir slafen..." murmelte sie und klammerte sich nur noch fester als Ray sie ins Bett legen wollte.

"Na gut!" Ray gab ihr ein Küsschen und trug sie hinüber ins Schlafzimmer, wo Kai bereits im Bett lag und schlief.
 

Die Nacht war alles andere als erholsam für Ray. Kai wälzte sich von einer Seite auf die andere und der Husten schien gar nicht mehr aufhören zu wollen, während Sarah immer wieder wach wurde und wimmerte. Ray musste mehrmals die Nacht raus und ihr etwas Kaltes zu trinken holen.

Wie erwartet ging es Sarah am nächsten Tag schon etwas besser. Das Fieber war zurückgegangen und die Halsschmerzen nicht schlimmer geworden, trotz dass ihr Gesicht und die eine Halsseite mächtig angeschwollen waren. Stundenweise wollte sie sogar schon das Bett verlassen und mit ihren Spielsachen spielen. Ray war dabei immer darauf bedacht, dass sie warm angezogen war und nicht zu lange das Bett verließ.

Kai hingegen hatte sich sofort nach dem Aufstehen in sein Arbeitszimmer zurückgezogen. Auch er hatte keinen Appetit, schob es aber auf den Stress mit dem Studium.

Im Verlauf der Woche ging es Sarah zunehmend besser und besser. Wie der Arzt es gesagt hatte, steckte sie die Krankheit gut weg und bereits am vierten Tag fing sie an die Tabletten zu verweigern, weil die Halsschmerzen fast weg waren. Aber Ray schaffte es sie immer wieder zu überreden. Trotz dass jede Tablette nun ein Kampf war, freute sich Ray innerlich darüber, denn das war ein sicheres Zeichen, dass Sarah bald wieder völlig gesund sein würde.

Kai hingegen schleppte sich von Tag zu Tag schwerer in die Uni. Ray machte sich ernsthafte Sorgen um ihn, denn solange er zurückdenken konnte, war Kai noch nie krank gewesen und so schon gar nicht. Doch der Russe reagierte jedes mal gereizter, wenn Ray ihn daraufhin ansprach und meinte immer wieder: "Krank, wird doch jeder mal!"
 

Eine gute Woche später, Ray war mit Sarah noch einmal beim Arzt gewesen, konnte sie wieder in den Kindergarten und Ray auf Arbeit gehen. Wie gewohnt stellte er Kai Frühstück hin und schrieb ihm noch einen lieben Zettel dazu. Dann verließen sie Beide das Haus.

Ray schaffte Sarah in den Kindergarten und fuhr dann selber auf Arbeit. Da es Kai auch nicht so gut ging, hatte er beschlossen die ganze Woche über zu Hause zu bleiben, dass hieß aber nun die Arbeit wieder aufholen, die dadurch liegengeblieben war, denn alles hatte Conny nicht erledigen können.

Er hatte so viel zu tun, dass die Zeit für ihn wie im Fluge verging. Schon bald war der Nachmittag gekommen und die Zeit Sarah wieder aus dem Kindergarten abzuholen.

Gemeinsam mit ihr fuhr er anschließend noch einkaufen und dann nach Hause. Er wollte an diesem Abend noch etwas leckeres Kochen und sich wieder mal richtig Zeit für Kai nehmen.

Doch Kai zog ihm einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
 

Als sie zu Hause ankamen war das Haus dunkel. Kein einziges Licht brannte. Ray freute sich schon, so hatte er etwas Zeit das Essen vorzubereiten, bevor Kai kommen würde. Er trug die Einkaufstüten in die Küche und machte sich dann ans Auspacken. Plötzlich stieß Sarah die Küchentür auf.

"Komm mit! Komm mit!" sagte sie aufgeregt. "Papa Kai! Schnell!"

"Kai ist doch gar nicht da!" entgegnete Ray skeptisch.

"Doch! In der Stube!" ihre Stimme schlug nun ins Weinerliche um und sie zerrte Ray am Ärmel.

"Schon gut. Ich komme!"

Sarah griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich in die Stube. Sarah hatte nur eine kleine Tischlampe angemacht, aber dennoch reichte das spärliche Licht völlig aus. Kai lag wie zerschlagen auf dem Sofa und schlief.

"Ich dachte Kai wäre nicht da!" sagte Ray überrascht zu sich selbst.

Doch Sarah schien diese Feststellung nicht zu reichen. Sie zog ihn weiter, bis sie neben dem Sofa standen.

"Papa Kai ist ganz heiß!" sagte sie. Und zur Unterstützung ihrer Worte legte sie Rays Hand auf Kais Stirn. Ray zuckte zurück.

"Du hast Recht!" sagte er erschrocken und sofort versuchte er Kai zu wecken. "Kai!" sagte er sanft ,aber energisch. "Kai!" wiederholte er. Doch der Russe rührte sich nicht.

Ray griff nun zu andern Maßnahmen. Er packte ihn an beiden Schultern und rüttelte ihn.

"Mh..." brummelte Kai.

"Ja, gut so!" bekräftige Ray. "Und nun aufwachen!" forderte er energisch und schlug ihm leicht ins Gesicht.

"... - Noch fünf Minuten, Boris..." stammelte Kai und trat wieder weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (24)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Destinysoul
2012-06-24T19:33:45+00:00 24.06.2012 21:33
Oje...mumps.... aber ein Gefühl sagt mir, dass Kai sich nich hat impfen lassen.... Armer Kai, arme Sarah.... Aber großes lob an Ray! Der gute ist so fürsorglich! Er ist ein ganz toller vater! (Die beiden sind tolle Väter^^)

Ich habe das dumme Gefühl, dass Kai Chiptauschen war... Schnell weiter lesen!
Von: abgemeldet
2008-05-25T12:46:12+00:00 25.05.2008 14:46
armes kai *unterlippe zitter* und das mädel is ja richtig tapfer...also wenn ich daim vergleich an mich zurückdenke als ich klein war wie wehleidig ich da immer war *lach* da fällt mir ein...ich war schon sehr lange nciht mehr wirklich krank...
Von:  Alphawoelfin5
2007-02-17T23:19:10+00:00 18.02.2007 00:19
Der arme Kai errinnert mich daran, das ich vor zwei Tagen auch so mies drauf war! Würde ihn am liebsten richtig schön pflegen, mit allem, was dazu gehört! *grins, was bin ich doch wieder ein Schelm*
Von: abgemeldet
2005-08-11T08:25:35+00:00 11.08.2005 10:25
Die Geschichte ist bis jetzt sehr gut geworden aber
wann schreibt ihr endlich weiter
Von:  YuriyKajomi
2005-08-08T16:12:44+00:00 08.08.2005 18:12
Wann geht es denn nun endlich mal weiter????
Von: abgemeldet
2005-08-07T22:49:03+00:00 08.08.2005 00:49
ihr updatet ja auch nimmer allzu oft...
aber ich bin ja auch nimmer so oft da :D freu mich trotzdem auf ein (baldiges?) neues kapitel
Von: abgemeldet
2005-07-20T17:32:51+00:00 20.07.2005 19:32
Whhhuummmmm ....
... da bin ich!!
Klasse Kappi, macht weiter so .. freu mich schon ganz doll auf mehr!!
Menteni ^^
Von:  -Hansen-
2005-07-14T21:53:52+00:00 14.07.2005 23:53
mumps, na das gibt ja ne nette süße impotenz *lol*

ich wollt mich nur mal zu wort melden, cih lese noch, schreibe allerdinsg keine kritik mehr, führt eh nur zu diskussionen, die ich nciht zusätzlich (zu allen andern die ich so anfange oO) gebrauchen kann.

aber ich würde gerne mal ein neues kapitel sehen ;_;

is so ungewohnt, sonntags kein regelmäßiges tis mehr...
Von: abgemeldet
2005-07-10T17:30:49+00:00 10.07.2005 19:30
Hi,

na, der letzte Satz klingt ganz nach einem Delirium - hoffentlich erholt sich Kai wieder. Aber sollte es Mumps sein, wird es schwierig...

Nett, wie ihr so das Leben mit der Kleinen beschreibt (Probleme im Kindergarten, Krankheit, sich "bemuttern" lassen) - süss.

Bye, bis dann
lavanja
Von:  kleines_Chibi
2005-07-04T10:29:01+00:00 04.07.2005 12:29
ô.O
O.ô
O.O
Ok. ihr habt's geschafft mich zu verwirren.
Was hat Kai denn bitteschön in Russland zu suchen? Hat der nen Knall??? Der soll gefälligst bei Ray bleiebn! *mecker*
Schreibt doch bitte weiter. Ich verbrenn mir sonst den Hintern. *vor Spannung schon wie auf Kohlen sitz*

Bye Chibi^^


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