Freitagabend, das hieß, dass Kai und Viktor unterwegs zu einer Party waren. So war das immer an einem Freitagabend und in dem Leben eines siebzehnjährigen Jungen war das natürlich der Höhepunkt der Woche.
„Besteht Ihre Arbeitskleidung immer aus einem blauen Bademantel, grünen Socken und... Quidditchboxershorts?“ Snapes Augenbraue wanderte nach oben und der Spott in seiner Stimme war kaum zu überhören.
Dean wusste nicht, wie oft er innerhalb der ersten Halbzeit von den Beinen geholt worden und durch den Schlamm gerutscht war. Seine Knie waren mittlerweile beide dick verpflastert und Dreck bedeckte sein Trikot und sein Gesicht.
„KOMM...“
Die Stimme hallte düster wie ein Donnerhall durch die Zeiten, durch die Dimensionen dahin, bis sie die einsame Gestalt erreichte, die genau darauf gewartet hatte.
Gerade prognostizierte Professor Trelawney, die mit ihrer riesigen Brille frappierend an eine Libelle erinnerte, Harry Potter zum wohl tausendsten Mal seinen baldigen Tod.
Blaise Zabini gähnte gelangweilt.
Irgendetwas war schief gelaufen. Irgendetwas bei dieser verdammten Mission war schief gelaufen, denn sonst würde er jetzt nur hier liegen und darauf warten, dass seine Zeit ablief.
Es gibt kein Schwarz oder Weiß. Es gibt immer nur Grau. Mal mit mehr Schwarz, mal mit mehr Weiß. Aber es gibt kein reines Schwarz und kein reines Weiß. Nur Grauschattierungen.
Der Sommer war zu Ende, die Baseballsaison bereits vorbei. Die Straßen waren leer geworden. Die Ferienzeit war längst vorüber. Der rauer gewordene Wind hatte einen ersten Kuss von Herbst bekommen.
Seit ich das Schreiben in der Schule gelernt habe, habe ich immer gerne geschrieben. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich tue es einfach gerne. Auf einmal konnte ich all die Gedanken zu Papier bringen, die mir im Kopf rumspukten.
Die meisten Menschen sind nichts als winzige Sandkörner. Nein, noch nicht einmal mehr Sandkörner. Sie sind bereits zu feinen Staubkörnern zermahlen worden und nichts weiter als der feine, gräuliche Staub, der lästig alle möglichen Dinge bedeckt.
„Du erwartest nicht wirklich, dass ich dazu etwas sage, oder? Ich habe gute Gründe hier zu sein. Ob ich etwas tauge – was du ja vermutlich gemeint hast –, kannst du selbst herausfinden. Ich warne dich nur, mich zu unterschätzen.“
Moment – zog er gerade wirklich in Erwägung mit dieser seltsamen Mischung durch die Gegend zu ziehen und das Rätsel zu lösen, das ihm so kugelhaft in die Finger gefallen war? Offenbar ja.
Oh, verdammt.
Harry Potter. Der Junge, den er seit mehr als einem Jahr aus seinem Gedächtnis streichen wollte und den er dort einfach nicht hinausbekam. Einmal mehr nahm er sich vor, Potter – Harry – zu vergessen. Und einmal mehr wusste er, dass er scheitern würde.
Der Brief aus Hogwarts war unerwartet gekommen. Lange hatte er den großen, schweren Umschlag in der Hand gewogen und das Wappen seiner ehemaligen Schule angestarrt. Der Löwe, der Dachs, der Adler und die Schlange.
Nicht genug damit, dass er diesen verdammten Auftrag erledigen musste und über ihm dabei ständig das Damoklesschwert von Voldemorts Zorn hing, nein, Potter war ihm auch noch ständig auf den Fersen und jetzt auch noch schlagartig ständig in seinem Kopf.