Training im Schnee 3 oder Wenn Beyblader erwachsen werden... von Venka (Der längste Teil und gleichzeitig das Ende der TiS Trilogie) ================================================================================ Kapitel 18: Studium hin oder her -------------------------------- Sooooooooooooo... Nun endlich das sehnsüchtig erwartete nächste Kapitel!!! Hat ja lange genug gedauert... Sorry! Es tut uns echt leid, aber ein regelmäßiger Hochladerhythmus ist nun nicht mehr drin, da wir einfach zu viel zu tun haben... Aber keine Bange, die Fanfic wird nicht auf Eis gelegt, sondern sie geht auf alle weiter bis zum Schluss!! Wir hoffen, dass ihr uns verzeihen könnt und nun genug gelabert!!! Viel Spaß beim Weiterlesen!!! Lillie und Venka __________________________________________________________________ 18 - Studium hin oder her Der Winterurlaub neigte sich für alle Beteiligten viel zu schnell dem Ende entgegen und schon bald hieß es wieder getrennte Wege gehen. Den Freunden hatten die Wochen jedoch so gut gefallen, dass sie beschlossen jedes Jahr einen gemeinsamen Winterurlaub zu verbringen, damit sie sich wenigstens einmal im Jahr alle sehen und Neuigkeiten austauschen konnten. Allerdings gab es auch innerhalb des Jahres Probleme, bei denen Freunde einfach notwendig waren. So kam es, dass ein halbes Jahr später, draußen war der Sommer im vollem Gange, im Hause Hiwatari und Kon... "Papa Rai, Telefon!" Fröhlich lachend rannte das blonde Mädchen mit dem klingelnden Gerät durch das große Wohnzimmer bis zur Treppe, die Ray bereits hinunter kam. "Na Bienchen, was bringst du mir denn da?" fragte er das Mädchen lächelnd. "Telefon!" lachte sie und hielt dem Chinesen das Gerät vor die Nase. Dieser ließ sich auf dem Sofa nieder, legte den Hörer ans Ohr und nahm das Mädchen auf den Schoß. "Ja, hier Kon." Am anderen Ende meldete sich eine Frauenstimme: "Ray?" "Ja." "Hier ist Jessica Böttcher." "Oh, hallo Jess! Wie geht's denn so?" "Nicht so berauschend. Es gibt da ein Problem..." gab die junge Frau zurück. "Ist Kai da? Ich muss mit ihm reden." "Sicher ist der hier irgendwo... - Warte mal kurz... - Kai?" "Was ist denn?" erscholl die Stimme des Grauhaarigen aus der Küche. "Jess ist am Telefon, sie will dringend mal mit dir sprechen!" "Lass dir die Nummer geben, ich rufe in 10 Minuten zurück!" "Hast du es gehört?" fragte er in den Hörer. "Ja, warte, die Nummer ist 00 49 35 12 70 14 78... - Ich danke dir, Ray..." "Kein Thema... - Aber was..." ...ist denn los? wollte Ray eigentlich fragen aber dazu kam er nicht mehr, denn ein Klicken in der Leitung deutete an, dass die junge Deutsche bereits aufgelegt hatte. Nachdenklich starrte er auf den Zettel, auf den er die Nummer geschrieben hatte. Jessica hatte irgendwie den Eindruck gemacht, dass sie ein Problem hatte und sich nicht mehr zu helfen wusste. Das war bei der sonst so einfallsreichen Deutschen ein Wunder ersten Grades, hatte sie doch schon mehrfach bewiesen, dass sie aus so ziemlich allen Problemsituationen immer noch einen Vorteil schlagen konnte. Doch was sie bedrückte, hatte sie ihm nicht gesagt. Es blieb also nichts weiter übrig, als auf Kai zu warten und darauf zu hoffen, dass dieser mehr herausfinden würde, als Ray selbst. Kurz darauf betrat Kai das Wohnzimmer und griff nach dem Telefon. "Ja, hi Jess, hier ist Kai..." begann er, nachdem sich die junge Frau am anderen Ende gemeldet hatte. "Ray sagte mir, dass du ein Problem hast. Was ist denn los? - Hmhm..., dann erzähl mal..." Die folgenden 45 Minuten verbrachte Ray damit, Kai zu beobachten, der mit dem Telefon im Raum hin und her ging und sich dabei mit Jessica unterhielt. Alles, was der Chinese heraushören konnte war, dass Jessica offenbar ein Problem mit Tyson hatte. Gedankenverloren blickte Ray aus dem Fenster und wandte dann seinen Blick auf Sarah, die mit dem Kopf auf seinem Schoß lag und tief und fest schlief. Vorsichtig hob er das Mädchen hoch und trug sie nach oben in ihr Zimmer, wo er sie ins Bett legte. "...natürlich nicht, das ist doch Ehrensache." sagte Kai gerade, als Ray die Wohnstube wieder betrat. "Nein, mach dir keine Sorgen darum, das geht schon klar. - Hmhm, von mir aus sofort! - Na ja, nicht wirklich sofort, ich muss darüber erst mit Judy sprechen. Aber auf jeden Fall innerhalb der nächsten Tage. - Nein, es ist besser, wenn du ihm nichts sagst. - Ja, geht klar! Tschau." Seufzend legte er auf. "Das war so klar..." "Was ist denn?" wollte Ray wissen. "Sofort..." gab Kai zurück und hatte schon wieder eine andere Nummer in den Apparat eingetippt. "Hi Judy... - Es gibt ein kleines Problem... - Ja, du kannst mir helfen. Ich brauch den Jet. - Nein nicht heute! Aber in den nächsten Tagen... - Morgen? Oh, du bist ein Schatz! - OK, danke, ich versprech dir, ich erklär dir alles, wenn wir wieder da sind! - Ja, das wäre fantastisch! - OK, bye!" "Kaihai... - Würdest du mir jetzt bitte erst mal erzählen, was hier los ist bevor du dich wieder in ein neues Telefonat vertiefst?" forderte Ray energisch. "Ja, ist gut mein Schatz." gab Kai zurück und ließ sich mit seinem Freund auf dem Sofa nieder. Ray ließ sich seitlich fallen und kam so mit dem Kopf auf Kais Schoß zum liegen. "Also: Was ist los?" fragte er. "Tyson hat die Nase voll und will sein Studium schmeißen..." begann der Grauhaarige die Erklärung, während er mit Rays Haarsträhnen spielte. "Das Tyson studiert wusste ich ja... - Aber was habe ich nicht mitbekommen..." "Das wissen eigentlich nur Jess, Oliver, Aleksej, Michael, Yuri, Josie und ich... - Und ich hab ehrlich gesagt schon geahnt, dass der Moment kommt, wo er aufgeben will..." "Was studiert er denn nun?" wollte Ray wissen. "Halt dich fest, er... - Nein, nicht an meinen Oberschenkeln, du weißt, dass ich da kitzlig bin..." "Also?" fragte Ray noch einmal, nachdem er Kais Oberschenkel wieder losgelassen hatte. Kai blickte seinem Freund in die Augen und sagte: "Tyson studiert Jura an der Technischen Universität in Dresden..." "Was???" entfuhr es Ray und er schoss aus der liegenden Position hoch, wobei er beinahe mit seiner Stirn Kais Kinn erwischt hätte. "Ist das dein Ernst? Tyson studiert Jura!!!" Kai nickte. "Ja und damit unser lieber Tyson jetzt nicht den schlimmsten Fehler seines Lebens macht, müssen wir ihn so schnell wie möglich zur Vernunft bringen. - Judy lässt uns den Jet startklar machen und ich buch uns eine Hotelsuite sowie einen Mietwagen ab Flughafen." "Und das BBA-Restaurant?" "Darum kümmert sich Judy, das hat sie versprochen." "Und Sarah?" "Die nehmen wir mit." "Sag mal hab ich eigentlich noch die Chance, nein zu sagen?" "Nein." "Na toll..." "Würdest du es denn tun?" "Nein..." "Edel geht die Welt zu Grunde..." murmelte Ray, nachdem er aus der Hotelsuite aus dem Fenster gesehen hatte. Dann drehte er sich zu Kai, der mit Sarah auf dem Bett saß, um und fragte: "Sag mal, noch 'n teureres Hotel hast du wohl nicht gefunden, hm?" "Wenn du es genau wissen willst: Nein. - Aber ich habe danach auch nicht gesucht. Ich habe mir einfach eins rausgesucht, das mir gefiel. - Und wir haben Urlaub, also können wir uns hier auch ein wenig verwöhnen lassen." "Ich hätte wissen müssen, dass die Hotels, die dir gefallen auch gleichzeitig der gehobenen Preisklasse angehören..." "Spielst du mit mir?" hoffnungsvoll schaute Sarah Kai an. "Gleich! Aber du kannst schon mal deinen Rucksack mit den Spielsachen holen!" schlug er ihr vor, worauf das Mädchen freudig strahlend vom Bett runterkrabbelte und aus dem Zimmer lief. "Ich habe deinen Rucksack auf das Sofa gestellt!" rief Ray ihr hinterher und widmete sich anschließend einer Hotelbroschüre "Wo sind wir hier überhaupt? - Kempinski-Hotel Taschenbergpalais... - 5 Sterne... - Ich möchte nicht wissen, was du für die Nacht in dieser Suite zahlst..." "Hey, du hast Urlaub! Du arbeitest so schon den ganzen Tag hart, gönn dir mal ein bisschen Luxus! - Und ich zahle für diese Suite nicht viel mehr als in den anderen 5-Sterne-Hotels..." Ray ließ sich neben Kai auf dem Bett nieder und blickte den Grauhaarigen an. "Sehr aufschlussreich... - Wie lange bleiben wir eigentlich?" "So lange wie wir brauchen um Tyson wieder zur Vernunft zu bringen. - Wenn das schnell geht dann bleiben wir noch ein paar Tage, kommt ganz darauf an..." Sarah kam wieder angestiefelt und zog einen gelb und rosafarbenen Rucksack hinter sich her, aus dem es unablässig klapperte. Sie setzte sich wieder aufs Bett und schüttete den Inhalt des Rucksacks vor sich hin. Sie wühlte eine Weile in den Spielsachen herum, schien aber nichts passendes zum Spielen zu finden. So entschloss sie sich lieber an ihre Papas ranzukuscheln und diese zu ärgern. Sie stichelte Kai und Ray so lange, bis sie selber von den Beiden bis zur Erschöpfung durchgekitzelt wurde, wobei sie vergnügt quiekte. Nach Atem schnappend blieb sie schließlich auf dem Bett liegen. "Vielleicht ist aufgeben das Vernünftigste, was er tun kann..." überlegte Ray nach einer Weile und griff damit das eigentliche Thema wieder auf. "Weißt du Ray, mit dieser Einstellung hätte ich dich auch zu Hause lassen können. So bist du mir keine große Hilfe." entgegnete Kai und erhob sich dann vom Bett um seine Sachen aus der Tasche in den Schrank zu räumen.. "Ach Kai..." gab Ray seufzend zurück und ließ sich nach hinten auf das Bett fallen. "Ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, dass Tyson es schafft, weißt du? Er ist ein guter Blader und er hat sehr viele gute Eigenschaften, für die ihn alle schätzen, aber als Anwalt kann ich ihn mir nicht vorstellen..." "Ich schon." "Wieso?" "Tyson hat einen enormen Dickschädel und bisher alles erreicht, was er wollte. Und sein Sinn für Gerechtigkeit ist ja schon beinahe überdimensional groß. Das sind für diesen Beruf die idealen Voraussetzungen." "Na ja, eigentlich hast du ja recht... - Und eigentlich will ich auch nicht, dass er was hinschmeißt, dass er angefangen hat." "Mir ist langweilig..." begann Sarah rumzumurren. Für sie war es alles andere als spannend hier in dem Zimmer zu sitzen, während draußen die Sonne herrlich verlockend schien. "Gleich, mein Sonnenschein!" Kai strich ihr über den Kopf, dann wandte er sich wieder an Ray. "Mit der Einstellung gefällst du mir schon viel besser. - Und jetzt zieh dir was über. Lass uns einen kleinen Spaziergang machen, so lange Tyson noch nicht mitbekommen hat, dass wir hier sind." Kai hielt Sarah die Arme entgegen. Mit einem freudigen Jauchzer warf sie sich hinein und ließ sich anschließend bereitwillig von ihrem Papa eine dünne Sommerjacke anziehen. "Gern!" gab Ray zurück und sprang vom Bett auf. "Schließlich waren wir vor dreiein halb Jahren das letzte Mal hier." Eine gute Stunde später spazierten Kai und Ray gemeinsam mit Sarah durch die Dresdner Innenstadt vorbei am Schloss und der Frauenkirche und von da aus auf die Brühlsche Terrasse, von wo aus sie einen wunderbaren Blick auf die Anlegestellen der zur "Weißen Flotte" gehörenden Schaufelraddampfer hatten. Die beiden jungen Männer blieben eine Zeit lang am Geländer stehen und blickten auf das bunte Treiben an den Anlegestellen hinunter, bis Sarah, die Kai bis dahin in einem dreirädrigen Sportwagen geschoben hatte, zu quengeln begann, weil ihr langweilig wurde. Ray nahm das mit einem weißen Sommerkleidchen und einer leichten Jacke bekleidete Mädchen aus dem Wagen und setzte sie auf seine Schultern, während Kai den leeren Wagen vor sich her schob. Schließlich nahm der Grauhaarige sein Handy zur Hand und wählte die Nummer, die Jessica Ray gegeben hatte. Da aber nicht sie sondern Tyson sich meldete, legte er rasch wieder auf. "Was sollte denn das grade?" fragte Ray neugierig. "Wollte Jess anrufen, hatte aber Tyson dran..." "Weiß sie nicht, dass wir schon hier sind?" "Ich denke nicht, woher denn?" Ray zuckte mit den Schultern. "Keinen blassen Schimmer..." gab er zurück und drehte sich dann zu Kai um. "Lass uns ein Eis essen gehen!" "Gern und wo?" "Da!" Kai folgte mit seinen Augen Rays Fingerzeig, der auf die andere Seite der nahen Brücke hinwies. >Eiscafé Venezia< konnte er an dem Gebäude lesen. "Von mir aus, gehen wir." meinte er. "Hmmmm..." Genießerisch leckte Ray an seinem Eis, während er sich direkt vor dem Goldenen Reiter auf dem Rand von einem der Springbrunnen niederließ. "Du hast Schokoladensauce an der Nase..." stellte Kai fest. "Pass du lieber auf, dass sich Sarah nicht bekleckert." gab Ray zurück und in der Tat gelang es Kai nur mit Mühe zu verhindern, dass sich sein kleiner Sonnenschein das weiße Kleid mit Schokoladeneis beschmierte. "Tja... - Vater werden ist nicht schwer..." kommentierte Ray augenzwinkernd. Kai verzog das Gesicht. "Toll, immer auf die Kleinen..." "Was soll das heißen, immerhin bist du größer als ich!" "Aber jünger." "Jetzt geht das wieder los... - Ach Kai..." "Was?" fragte der Grauhaarige lächelnd. "Nichts mein Schatz, gar nichts..." gab Ray zurück und wollte gerade ansetzen noch etwas zu sagen, als ihn eine bekannte Stimme mit leicht französischem Akzent aus seinem Gespräch riss. "Sieh einer an, was haben wir denn da? Zwei Bey-Asse auf einem Springbrunnenrand zusammen mit einem Kind... - Das ist glatt ein Foto wert!" "Wag's dir Akiko!" "Zu spät!" lachte die junge Frau und kam auf die beiden sitzenden Männer zu. Dann drehte sie sich noch einmal um und rief: "Oliver! Sieh mal, wer hier ist!" Der Franzose drehte sich um und blickte erst zu seiner Verlobten und von ihr zu dem Springbrunnen auf den sie deutete. "Kai und Ray... - Na das fass ich ja nicht... - Macht ihr einen kleinen Familienurlaub?" Kai nickte langsam. "So in etwa... - Sagt mal, sind alle Majestics hier?" fragte er misstrauisch. "Nur Jonny, der hier unbedingt etwas nachforschen wollte!" gab Akiko zurück. "Oliver und ich sind auf Studienreise. Ich brauche die Fotos für meine Belegarbeit. - Wir haben ihn hier zufällig getroffen." "Na ich kann nur hoffen, dass wir nicht wieder das Magnetprinzip anwenden und sich hier nach und nach alle treffen." bemerkte Ray. "Das glaube ich nicht. Was haltet ihr Zwei davon, wenn wir heute Abend gemeinsam essen gehen? Wir haben ein fantastisches Restaurant entdeckt." schlug Oliver schließlich vor. "Gern und wohin müssen wir dann?" fragte Ray noch bevor Kai einen Einwand erheben konnte. "Wir holen euch ab! Welches Hotel?" "Kempinksi-Hotel Taschenbergpalais, Suite Nr. 4." beantwortete Kai Akikos Frage worauf Oliver grinsen musste. "Siehst du?" belehrte er seine Verlobte. "Und du hast gesagt, wir und Jonny wären die einzigen in unserem Freundeskreis, die sich jemals in so einem teuren Hotel einquartieren würden." Akiko räusperte sich und versuchte, das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema zu richten. "Wir holen euch dann so gegen 6 ab, ist das recht?" "Das ist OK, nur was machen wir mit Sarah?" wollte Kai wissen. "Guter Einwand..." gab Ray zurück. "Ich kümmere mich um sie, wenn ihr wollt!" Kai fuhr erschrocken herum. "Jonny, du...!?" Der Schotte grinste Kai von seinem Sitzplatz auf einer der Springbrunnenrandfiguren aus an. "Ja? - Sprich dich aus." "Ich finde es sehr nett von dir, dass du dich um Sarah kümmern willst, Jonny." ging Ray dazwischen, noch bevor Kai seinen Mund wieder aufbekam. "Also schön, ich bin dann gegen 6 bei euch. - Bis dann!" Und damit war er auch schon wieder verschwunden. "Chaot..." grummelte Kai. "Aber ein herzlicher Chaot... - Also dann, bis heute Abend!" "Ja, bis dann!" rief Ray Akiko und Oliver hinterher. Dann blickte er Kai in die Augen und meinte: "Lass uns den Abend genießen, bevor wir uns mit Tyson auseinandersetzen, bitte!" "Kein Problem damit..." "Aber du hast doch gerade..." Kai legte Ray den Zeigefinger auf die Lippen und lächelte. "Wenn sich jemand, den ich kenne und dem ich vertraue, um Sarah kümmert, dann ist jedes Problem aus dem Weg geräumt." Der Chinese erwiderte das Lächeln sanft. "Na dann..." Am nächsten Vormittag blieben Kai und Ray länger als gewöhnlich im Bett. Sie hatten den Abend mit Akiko und Oliver im Plaka, einem Restaurant für griechische Spezialitäten in der Dresdner Neustadt verbracht. Schließlich war es Sarah, die die Beiden aus dem Bett trieb und keine Stunde später machten sich Kai und Ray auf den Weg zu der von Jessica angegebenen Wohnadresse. Akiko und Oliver hatten sich dazu bereit erklärt, mit Sarah währenddessen eine Dampferfahrt auf der Elbe zu machen, damit sich die jungen Männer in Ruhe über das eigentliche Problem unterhalten konnten. "Hübsche Wohngegend..." murmelte Ray, als Kai den Mietwagen durch die verwinkelten Straßen lenkte. "Nicht schlecht... - Das muss ich schon sagen, das Mädchen hat Geschmack..." Dann stutzte der Grauhaarige und verengte seine Augen. "Was hast du?" wollte Ray wissen und sah wieder von der Straßenkarte auf. "Unser kleiner Freund macht sich wohl gerade aus dem Staub..." gab Kai zurück und deutete auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo Tyson gerade auf ein Motorrad stieg und den Motor anließ. "Lenk um, fahr ihm nach!" "Keine Hektik, wir wollen doch nicht, dass er uns vorzeitig bemerkt..." "Willst du ihn verlieren?" "Nein, warte es ab, hab Geduld..." beruhigte der Grauhaarige seinen Freund und lenkte dann den Wagen in einer Parkbucht um. Gerade noch rechtzeitig, denn die beiden sahen Tysons Motorrad losfahren und um die nächste Ecke biegen. "Dann mal los..." murmelte Kai und gab Gas um seinem Teamkameraden unbemerkt zu folgen. Zunächst fuhren sie quer durch die Stadt, doch es dauerte nicht lange bis sie in ein relativ großes Waldgebiet, die Dresdner Heide, hineinfuhren. Tyson lenkte die Maschine auf einen Parkplatz, von dem aus ein Wanderweg in den Wald hineinführte. Der junge Mann nahm sich den Helm vom Kopf, setzte sein für ihn typisches Basekap auf und verschwand den Weg entlanggehend zwischen den Bäumen. Den hinter ihm auf den Parkplatz fahrenden Wagen nahm er nicht für voll. "Ehrlich mal, den könnte man klauen ohne dass er es mitbekommen würde... - Ich meine es war doch mehr als offensichtlich, dass wir ihm nachgefahren sind..." stellte Kai fest, als er ausgestiegen war und Tyson nachblickte. Ray zuckte mit den Schultern. "Ist doch jetzt egal! Wir folgen ihm einfach weiter, mal sehen wo er hinwill. - Denn nach einem Unigelände sieht mir das nicht aus..." "Die ist auch auf der anderen Flussseite... - Egal, gehen wir!" Die Beiden liefen eine Weile in einigem Abstand hinter Tyson her, ohne ihn auf sich aufmerksam zu machen. Der junge Mann vor ihnen schien vollkommen sorglos zu sein. Er hatte ja auch eigentlich keinen Grund, Kai und Ray hinter sich zu vermuten, denn schließlich lebten beide auf der anderen Hälfte des Erdballs. Wie hätte er auch ahnen können, dass Jessica, die den ganzen Tag über arbeitete, seine Teamkameraden darum gebeten hatte, sich um ihn zu kümmern und ernsthaft mit ihm über seine Pläne mit dem Studium zu reden. Schließlich erreichte Tyson eine Lichtung, wo er anscheinend von einigen Jugendlichen erwartet wurde. In der Mitte dieser mit Steinplatten ausgelegten Lichtung befand sich ein großes hölzernes Beyblade-Tableau. Jetzt war Kai sofort klar, was Tyson den lieben langen Tag machte, seit er das Studium schleifen ließ: Er trainierte Kids im Beybladen. Eigentlich nichts Verwerfliches, doch dafür sein Studium in den Dreck zu werfen war keine allzu gute Idee. "Och nein, doch nicht so!" rief Tyson plötzlich, was die Aufmerksamkeit von Kai und Ray wieder auf das Tableau lenkte. "Ihr müsst aufpassen, dass eure Blades nicht schon beim Starten aus der Balance kommen. - Und wenn das passiert, müsst ihr sie geschickt manövrieren, damit ihr sie wieder ins Gleichgewicht bringt!" "Wie denn?" wollte einer der Jugendlichen wissen. "Passt auf, ich zeig 's euch!" gab Tyson zurück und stellte sich in Position. "Geh auf die andere Seite..." flüsterte Kai. "Wieso?" "Anfängern wie denen muss man solche Manöver meist drei bis vier Mal zeigen, das weiß ich aus Erfahrung... - Aber es ist eine Sache, wenn man ein Blade ausmanövriert..." "Wenn es dabei attackiert wird, eine andere..." vollendete Ray lächelnd den Satz. "Kannst froh sein, dass ich Driger mitgenommen habe..." fügte er hinzu und schlich sich dann auf die andere Seite. "Den hast du doch fast immer dabei..." murmelte Kai während er Dranzer startklar machte. Dann grinste er diabolisch. "Oh armer Tyson... - Er kennt unsere verbesserten Blades ja noch gar nicht..." "Schön und gut Tyson..." konnte er einen der Jugendlichen hören. "Aber das sieht so einfach aus... - Zeigst du es uns noch mal?" "Sicher, passt auf..." gab Tyson zurück, fing seinen Dragoon auf und legte ihn erneut in den Starter. Nur wenige Hundertstel später jagte der blau-weiße Blade erneut los. Wie von Tyson beabsichtigt, landete er schief auf dem Boden und geriet ins Trudeln. "Dragoon! Balance zurückholen!" befahl der junge Mann und wie erwartet leuchtete der Bit auf, der Blade fing sich und drehte sich dann sicher auf der Stelle. "Seht ihr, so macht ma..." Tyson verschlug es die Sprache, als wie aus heiterem Himmel zwei Blades angeschwirrt kamen und nacheinander Dragoon trafen. Wieder war der Blade des blauen Drachen aus dem Gleichgewicht gekommen, doch diesmal hatte Tyson keine Chance, ihn auszutarieren, bevor die nächsten Treffer kamen. "Dragoon! Ausweichen!" Mit Mühe und Not entging das Bit-Beast dem gleich darauf folgenden Doppelangriff, doch die beiden Blades drehten nur eine rasche Kurve und gingen erneut zum Angriff über. "Oh jetzt reicht's mir aber! Wer auch immer ihr seid, niemand fordert mich ungestraft heraus! Dragoon!" Erneut leuchtete der Bit auf und der mächtige Drache erschien über dem Blade. Kollektives Erstaunen bei Tysons Schülern war das Ergebnis, doch diejenigen, die den blauschwarzen und den weißgrauen Blade führten, schien das nicht im Geringsten zu beeindrucken. Sie gingen trotz des respekteinflößenden Bit-Beasts erneut zum Angriff über. "Dragoon! Phantom Hurricane!" Der entstehende Luftwirbel ließ die beiden gegnerischen Blades für einen kurzen Augenblick zurücksetzen, dann glühten auch ihre Bits auf und sie näherten sich Dragoon erneut zum Angriff. "Oh Mann! Das darf doch nicht wahr sein!" fluchte Tyson, als Dragoon schließlich geschlagen am Boden lag. Er hatte die fortlaufende Kanonade von Treffern nicht mehr ausgehalten, war ins Trudeln geraten und umgekippt. "OK, wer ist da?" wollte er lautstark wissen, als die beiden Blades eine formvollendete Kurve um den geschlagenen Dragoon drehten und dann davon schwirrten, um in die Hand ihrer Besitzer zurückzukehren. "Typisch Tyson... - Niederlagen sind etwas, woraus man lernen sollte, nichts worüber man sich stundenlang den Kopf zerbricht." "Wenn du bei allem so schnell aufgibst, dann ist es nicht verwunderlich, dass du die Lust an manchen Dingen verlierst..." "Tolle Weisheiten!" gab Tyson knurrig zurück. "Wo seid ihr?" "Hinter dir..." "Oh na wartet, euch werde ich..." Tyson fuhr genervt herum und riss im nächsten Augenblick überrascht seine Augen auf. "Kai? Ray? - Wa... - Was... - Was macht ihr denn hier?" "Können wir mit dir reden?" wollte Kai statt einer Antwort wissen. "Äh... - Ja... - Schon, ich..." "Schön... - Wir sind dann so gegen 3 bei dir. - Komm Ray, wir gehen..." "Wartet!" rief Tyson den Beiden davongehenden Freunden nach. "Ihr wisst doch gar nicht, wo ich wohne!" "Darüber mach dir mal keine Gedanken." antwortete Kai und damit waren sie auch schon verschwunden. ,Oh klasse...' schoss es Tyson durch den Kopf. ,In den Boden gerammt von den eigenen Teamkameraden und das auch noch vor denjenigen, denen ich das Bladen beibringen wollte...' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)